Parkett verlegen – wann muss er schwimmen und wann muss er kleben?

Wer sein Parkett von keinem Fachmann verlegen lassen möchte, sondern sich als Heimwerker die eigene Ausrichtung zutrauen würde, der sollte die nachfolgenden Tipps und Tricks beherzigen. 

Parkettboden verkleben-wann ist es sinnvoll

Holzhaus - Blockhaus  - Wohnblockhaus - Parkett  - Parkettfußboden - Holzfußboden - Massivholzhaus
Wohnblockhaus mit Parkettfußboden - Foto Blockhaus Kuusamo

Der übliche Parkettboden besteht meist aus massiven Stäben oder den Massivholzdielen. Der Fachmann verklebt diese Dielen oder Stäbe auf dem Untergrund miteinander. Vorteil an dem Verkleben auf dem Boden ist, dass bei einer Veränderung des Raumklimas der Boden sich nicht mehr so stark bewegt und unerwünschte Fugen ausbleiben. Die Verleimung hat zusätzlich den Vorteil, dass sich der Trittschall verringert. Grund dafür sind die geringeren Hohlräume, die sich unter dem Parkett gebildet haben. Sinnvoll ist diese Verlegetechnik, wenn der Boden sehr starken Beanspruchungen standhalten muss. 

Parkettboden schwimmend verlegen

Wer sich beim Kauf seines Parketts für Fertig- oder Klickparkett entschieden hat, bekommt einen Mehrschichtaufbau. Der Vorteil dieses Aufbaus ist, dass er die Bewegungen des Holzes reduziert. Diese Variante verringert die Verlegearbeit. Denn die einzelnen Dielen werden durch Fugen oder Federverbindungen ineinander geklickt. Es ist also keine Verleimung notwendig. Vorteilhaft ist, dass dadurch der Boden schnell wieder ausgetauscht werden kann. In Wohnungen sehr zu empfehlen. Es lassen sich durch die Klickverbindungen auch einzelne Dielen einfach austauschen, was bei einem verleimten Boden nicht möglich ist.

Parkett verlegen – auf den Untergrund kommt es an

Das Parkett benötigt, um richtig verlegt werden zu können, einen entsprechenden Untergrund. Das heißt, stimmt der Untergrund nicht, kann es zu Problemen beim verlegen kommen oder zu späteren unschönen Dellen. Deswegen sollte der Boden folgende Kriterien erfüllen:

  • trocken
  • sauber
  • ebene Oberfläche

Eine Besonderheit gibt es beim Untergrund noch. Die Landhausdielen, die wir auch bereits vorgestellt haben, können auf Estrich, Holzboden oder Fliesen verlegt werden.  Teppichboden als Basis ist aus rein hygienischen Gründen nicht zu empfehlen. Es ist darauf zu achten, dass die Beläge nicht lose sind, sodass später das Parkett auch einen festen Untergrund hat. Auch größere Unebenheiten sollten Sie unbedingt ausgleichen. Wer also sein Parkett auf dem alten Boden verlegen möchte, der sollte den Bodenbelag genauer unter die Lupe nehmen. Es klingt im ersten Moment einfacher das Parkett auf den alten Bodenbelag zu legen. Denn dadurch spart man sich als Heimwerker das Herausnehmen des Bodens. Jedoch ist dem nicht so. Denn durch das Verlegen auf dem alten Bodenbelag kann es dazu kommen, dass sich das Höhenniveau verändert. Somit könnten Türen beginnen zu schleifen oder es müssen andere Änderungen vorgenommen werden. 

Vorbereitungsphase für das Verlegen des Parketts

Bevor man an das Verlegen des Parketts denken kann, muss man beginnen, die Vorbereitungsphasen abzuschließen. Alles beginnt mit dem Bestellen des Bodenbelags. 

Wie viel Parkett wird benötigt?

Wie viel Parkett muss man nun bestellen? Diese Frage quält die meisten Menschen. Um die richtige Menge bestellen zu können, sollte man die Grundfläche des Bodens ausmessen. Zu berücksichtigen sind dabei auch die Nischen und Rücksprünge. Für notwendige Verschnitte addieren Sie auf die ausgemessenen Mengen 5 % hinzu. Besitzen Sie einen Raum mit vielen Vorsprüngen. So erhöhen Sie die Maßzugabe auf 10 %. Das Ergebnis, welches sie dabei erhalten, ist, die Quadratmeteranzahl, die Sie benötigen. Teilen Sie diese Summe durch die Quadratmeteranzahl auf dem ausgewählten Parkett-Paket. Sollten am Ende Dielen über sein, dann ist das wirklich fantastisch. 

Nachdem das Parkett da ist!

Der Werkstoff Holz ist mit einigen Besonderheiten zu behandeln. Da es sich um einen lebendigen Werkstoff handelt, kann sich dieser bei Temperaturschwankungen oder Veränderungen der Luftfeuchtigkeit ebenfalls verändern. Damit am Ende auch wirklich ein schönes Bodenbild entsteht, sollten die Dielen schon vor dem Verlegen in den Raum gestellt werden, damit sie sich dort akklimatisieren können.  Dabei ist Folgendes zu beachten: Die Dielen-Pakete ungeöffnet für 48 Stunden bei 18 Grad Celsius in den Raum legen.

Dampfbremse nicht vergessen!

Vorab wichtige Hinweise von einem Bauunternehmen in Nürnberg. Die Dampfbremse ist eine Folie, welche die Aufgabe hat, die Feuchtigkeit, die von unten aus dem Boden kommt, abzuhalten. Notwendig ist diese vor allem bei mineralischen Untergründen (Estrich und Beton). 

 

Tipps zum Verlegen der Dampfbremse:

  • Die Dampfbremse ausrollen und so positionieren, dass sie 3 cm über den Rand an der Wand hochragt.
  • Die Bahnen müssen überlappen, damit diese an den Stellen verleimt werden können. 

Tipp: Frischer Estrich als Untergrund

  • Haben Sie frischen Estrich gegossen, dann muss diese vor dem parkettverlegen austrocknen. Experten empfehlen eine Restfeuchte von 2 % maximal.

Trittschalldämmung- braucht man diese wirklich?

Haben Sie Angst, dass die Nachbarn sich beschweren könnten, wenn Sie in Ihrer Wohnung Parkett verlegen? Keine Angst, denn die Nachbarn müssen nicht ausziehen. Aus der Not heraus hilft die Trittschalldämmung.

 

Folgende Vorteile hat eine Trittschalldämmung unter den Dielen:

  • Reduzieren den Raumschall um bis zu 30 %
  • Schont die eigenen Nerven
  • Die Schritte werden in der Lautstärke um 20 Dezibel leiser
  • Dämmung isoliert den Boden vor Kälte
  • Gleicht kleine Unebenheiten aus
  • Die Dämmschicht schützt die Gelenke, denn sie sorgt für einen weichen Tritt.

Die Trittschalldämmung wird anders verlegt als die Dampfsperre. Ihre Verlegung erfolgt flächendeckend, aber nicht überlappend. Die Trennung der Bahnen erfolgt mit dem Cutter-Messer. An dieser Stelle kann man sich, wenn der richtige Hersteller gefunden wurde, einen Arbeitsschritt sparen. Einige Parkett-Hersteller bieten ihre Dielen bereits mit aufgeschäumter Trittschalldämmung an.

Werkzeug: zum Verlegen des Parketts

Um das Parkett wie ein profi verlegen zu können, sollten Sie unbedingt auf das passende Werkzeug setzen. Auch dieses Thema haben wir bereits in einem anderen Artikel kurz angesprochen. An dieser Stelle listen wir Ihnen die Geräte auf, welche Sie beim Parkett verlegen besitzen sollten. Einige dieser Produkte lassen sich unter Umständen ausleihen.

  • einem Schlagholz
  • einem Zugeisen
  • einem Winkel
  • Abstandskeilen
  • einem Hammer
  • Säge (Stichsäge oder Tischkreissäge)
  • Cutter-Messer

Schritt für Schritt zum Parkettboden

Sobald die Vorbereitungen abgeschlossen sind, kann die Arbeit im Grunde beginnen. Legen Sie sich alle wichtigen Utensilien bereit. 

In welche Richtung das Parkett verlegen?

In welche Richtung soll man sein Parkett verlegen.  Besonders charmant wird das Parkett, wenn es senkrecht zur Wand verlegt wird. So fällt das Licht parallel zum Parkett und erzeugt eine warme Optik. Außerdem betonnen die Längsstreifen des Parketts die Länge des Raumes und nicht die Breite.

Bitte beachten.

  • Berechnen sie, wie viel Rhein Parkett sie benötigen.
  • Die erste und letzte Reihe muss eventuell zugeschnitten werden.
  • Bei Altbauten kann es zu schiefen Wänden kommen, weshalb man vorab sich genau überlegen sollte, wie man sein Parkett verlegt. 

Versatz – das ist zu beachten

Denken Sie an den Versatz, damit die Parkettdielen stabil aneinandergelegt werden können. Es ist im Grunde wie bei einem Turm aus Bausteinen. Da deckt der obere Stein auch immer eine Fuge ab. Wie bekommt man beim Verlegen des Parketts diese Stabilität hin? Nutzen Sie die abgesägten Endstücken der ersten Reihe, um die zweite Reihe zu beginnen. Damit erzeugen Sie den gewünschten Versatz. Beachten dürfen Sie: Das die stirnseitigen Fugen von Reihe zu Reihe einen Versatz besitzen sollten, der kleiner als 30 cm ist.

So fügt man Fertigparkett zusammen

  • Stirnseite: Die Parkettdielen werden von links nach rechts zusammengelegt. Dabei wird die nächste Diele stirnseitig an das liegende Brett angefügt und zusammengedrückt. Mit einem kleinen vernehmbaren Klick werden die Dielen zusammengefügt.
  • Längsseite: Verbinden Sie Nut mit Feder. Dazu muss die Landhausdiele in einem Winkel von rund 25° in die Nut der liegenden Reihe eingefügt werden. In dieser Haltung kann man die Diele auch noch etwas ausrichten. 

Abstände und Dehnfugen

Wandabstand: Holz ist ein Stoff, der sich bewegt und sich auch ausdehnen kann, deswegen sollte das Parkett niemals ganz an die Wand gelegt werden. Empfehlenswert ist eine Fuge von rund 1,5 cm, die auf allen vier Seiten vorhanden ist. Damit beim Verlegen keine Diele zu nahe an die Wand gelegt werden kann, nutzen Sie die Keile, die dafür vorgesehen sind.

 

Dehnfugen: Dehnungsfugen, also die Fugen, die zwischen dem Parkett bestehen muss, wenn dieses über zwei oder mehr Zimmer verlegt wird. Diese Fugen sollten Sie am besten an Türdurchgängen setzen.

Zusägen der Landhausdielen

Das Endstück beim parkettverlegen messen sie geschickt aus, in dem sie die Diele auf die Sichtseite drehen. Damit haben Sie genau das Stück Diele, welches in die Lücke passt. Zeichnen Sie dort eine Schnittkante an. Nun können Sie an dieser Stelle sägen. Bedenken sie dabei bitte, dass die Sichtseite nach unten gerichtet sein sollte. Bevor sie das nächste Stück zusägen, sollten Sie prüfen, ob der Versatz der Kopffuge den Mindestabstand von 30 cm beträgt. Ist das der Fall, kann die nächste Diele zugesägt werden. 

Ecken, Türschwellen und Heizungsrohre

Ecken, Türschwellen und Heizungsrohre sind ein Thema für sich. Beim Vermessen der Ecken sollten Sie immer den Abstand von 1,5 Metern hinzuaddieren. Auch zwischen Zarge und Türschwelle müssen Sie sehr genau arbeiten. Hier haben Sie zwei Möglichkeiten:

  1. Sie kürzen die Zarge mit einem Fuchsschwanz und schieben die Diele darunter.
  2. Sie legen das Parkett mit einer Fuge um die Zarge herum. Die Fuge wird an dieser Stelle jedoch sichtbar, wodurch es zu einer optischen Beeinträchtigung kommen kann. 

Kommen wir nun zu den Löchern an den Heizungsrohren. Um es möglichst einfach zu machen, wäre es sehr geschickt, wenn die Heizungsrohe sich dort befinden, wo sie mit dem Parkett verlegen beginnen. Denn das erste Anfangsstück ist leicht einzupassen. Zuerst messen Sie die Rohre aus, Vergessen Sie dabei den einen Zentimeter Dehnungsfuge nicht beim Durchmesser hinzuzurechnen.  Zeichnen Sie nun noch einen Keil von den eingezeichneten Kreisen zum Rand der Diele. Sägen sie nun die Keile herein und dann die Kreise.  Nun kann die Diele angepasst werden. Mit den Fugen schließen sie später die offenen Stellen.

Die letzte Reihe Parkett verlegen

Sie haben es fast geschafft. Nun folgt die letzte Dielenreihe, die noch einmal die volle Konzentration benötigt. Ganz selten sind die Maße eines Raumes so ideal, dass man die letzten Bretter einfach verlegen kann. Deswegen müssen die Dielen nun der Länge nach zugeschnitten werden. Drehen sie dafür wieder die Sichtseite auf den Kopf und messen Sie die Lücke aus. Denken Sie an den 1,5 cm Abstand zur Wand. An dieser Stelle werden Sie das Zugeisen benötigen. Sobald die Diele zugeschnitten ist, winkeln sie diese in die Nut ein. Es kann durchaus wegen des geringen Arbeitsplatzes dazu kommen, dass kleinere Fugen zwischen den Dielen vorhanden sind. An dieser Stelle haken sie das Zugeisen am Wandabstand ein und legen es auf der anderen Seite der Diele ab. Dadurch wird die Diele in die richtige Position gebracht. Achten sie darauf, etwas Weiches unter das Werkzeug zu legen, um Schäden auf dem Boden zu vermeiden.

 

Damit haben Sie es geschafft!

Parkett und die Fußbodenheizung

Wie sieht es mit der Fußbodenheizung aus. Kann man diese nutzen oder ist sie nicht zu empfehlen. Wie bereits gesagt kann sich die Diele verändern, wenn sie den Temperaturschwankungen ausgesetzt ist. Viele der Parketthersteller geben deswegen die wassergeführte Fußbodenheizung in Verbindung mit dem Parkett frei. Das Parkett wurde in diesem Fall besonders auf die Veränderungen vorbereitet.

 

Was müssen Sie beachten:

  • Nicht jede Fußbodenheizung ist für das Parkett geeignet. Der Boden darf sich nicht zu schnell erwärmen und auch Temperaturen über 29 Grad sind nicht perfekt.
  • Die Trittschalldämmung benötigt einen passenden Wärmedurchlasswiderstand.
  • Nicht jedes Parkett sollte verwendet werden. Deswegen ist auf die Angaben der Hersteller zu achten.  Als Material eignet sich Eiche am besten, da es mit den Veränderungen optimal zurechtkommt.
  • Der Estrich darf maximal eine Restfeuchte von 1,8 % besitzen. 

Verantwortlich für diesen Artikel ist der Autor Herr Andreas Maurer.


<< zurück zum Bloganfang <<


Lesen Sie auch

Lesetipp 1 - Estrich mischen im Hausbau - Wie es richtig geht

Lesetipp 2 - Einrichten mit Holz: Warum man auf Tropenhölzer verzichten sollte

Lesetipp 3 - Nachhaltig bauen: Ein kleiner Beitrag für eine gesündere Welt

Lesetipp 4 - Allergiker-Gerechtes Bauen - worauf kommt es an?