Der morgendliche Weg nach dem Weckerklingeln führt uns oft als erstes ins Badezimmer. Doch vom schönen warmen Bett ins kalte Bad ist kein idealer Start in den Tag, gerade in der ungemütlichen Winterzeit! Leider ist dies allerdings häufig die Realität, besonders, wenn die nächtliche Absenkung der Zentralheizung ihren Dienst verrichtet hat, worauf gerade Mieter in Häusern mit mehreren Parteien keinen Einfluss haben. Gerade das Badezimmer sollte eigentlich einer der Räume sein, der uns mit angenehmer Wärme begrüßt. Doch meist wird es nur für eine kurze Zeit am Tag genutzt, weshalb hier konstantes Beheizen mit ordentlichen Temperaturen mehr als ineffizient ist. Aber was wäre, wenn wir das Bad nur leicht, zum Beispiel auf eine Grundtemperatur von 16°C erwärmen, und nur bei tatsächlicher Nutzung einen sofortigen Wärmeschub realisieren könnten? Das wäre doch äußerst effizient!
Genau das ist möglich, spart eine Menge Energie und Heizkosten und das ohne Komfort einzubüßen und frieren zu müssen.
Wie erreiche ich eine sofortige Wärme trotz geringer Raumtemperatur?
Hier gibt es eine sehr gute Lösung: mit Strahlungswärme. Strahlung klingt erstmal gefährlich, aber keine Sorge, hier geht es um langwellige Infrarot C Strahlen, wie sie auch von der Sonne oder dem Kamin abgegeben werden, dabei allerdings ohne schädliche UV Strahlung - komplett unbedenklich also!
Heizungen, die mit Infrarotstrahlung arbeiten, sind eine recht revolutionäre Art der Raumbeheizung, die sich deutlich von herkömmlichen Heizsystemen unterscheidet. Im Gegensatz zu konventionellen Heizungen, die die Luft durch Konvektion erwärmen und so die warme Luft im Raum verteilen, arbeitet die Infrarotheizung mit Strahlungswärme, ähnlich wie die Sonne. Anstatt die Luft zu erwärmen, werden durch Infrarot-C-Strahlung Gegenstände wie Wände, Fußböden und Möbel und Personen direkt erwärmt. Die sehr angenehme Strahlungswärme ist sofort zu spüren, wenn man sich in der Nähe einer solchen Heizung befindet (Sofortwärme). Durch dieses Phänomen kann die Raumtemperatur um etwa 2-3°C gesenkt werden, da die Strahlung als deutlich wärmer empfunden wird. Dies trägt auch zum Wohlbefinden bei, da es sich so anfühlt, als ob man vor einem behaglichen Kaminfeuer oder in der wärmenden Sonne stehen würde. Bei der Beheizung mit Infrarot bleibt dazu die Konvektion aus, was bedeutet, dass kein Staub durch die Luft gewirbelt wird. Dies ist nicht nur vorteilhaft für Asthmatiker und Allergiker, sondern ein angenehmer Effekt für jeden.
Welche Infrarotheizungen kann ich im Badezimmer nutzen?
Hier gibt es mehrere Möglichkeiten, die etwas Abhängig von den individuellen Bedürfnissen und dem verfügbaren Platz sind.
Infrarot Plattenheizkörper:
Infrarot Plattenheizkörper können einfach an der Wand montiert werden. Diese gibt es zum Beispiel getarnt als Wandbild in unzähligen Designs und sogar als Spiegel. Gerade ein Infrarotspiegel ist eine tolle Möglichkeit, da dieser Platz an der Wand gleich doppelt genutzt werden kann und wir hier wohl auch am meisten Zeit im Bad verbringen. Aber keine Sorge, die Infrarotstrahlung erreicht euch auch in weiterem Abstand von bis zu 3 Metern. Ab da nimmt die Strahlungswärme allerdings spürbar ab.
Infrarotheizungen für die Wände gibt es in unterschiedlichen Größen und Leistungsstufen mit Thermostat für unterschiedlich große Räume.
Grundsätzlich sollte immer eine Nummer größer gewählt werden, um wirklich ausreichend Power für den Raum zu haben, denn herunter regeln ist ja immer möglich.
Infrarotheizstrahler:
Diese Variante gibt es als Wandheizstrahler, welche z.B. über dem Spiegel oder an einer Wand nach Wahl platziert werden. Lediglich eine handelsübliche Steckdose oder ein Strom Anschluss sollte, wie auch beim Wandpanel, in der Nähe sein. Eine direkte Platzierung über der Dusch- oder Nasszelle sollte allerdings vermieden werden, auch wenn die meisten Geräte durch eine IP Zertifizierung mindestens Spritzwassergeschützt sind. Infrarotheizstrahler gibt es auch als Standgeräte, die frei im Raum platziert werden können und mobil dort genutzt werden können, wo sie gerade gebraucht werden. Diese Heizstrahler haben den Vorteil, dass sie im Neigungswinkel verstellt werden können. Sie eignen sich z.B. auch sehr gut über einem Wickeltisch als Wärmequelle für Babys.
Richtig Heizen nur bei Bedarf - Deshalb hilft eine Infrarotheizung oder ein Infrarot Badheizstrahler Energie zu sparen
Wie zuvor schon erwähnt, ist das Badezimmer in den meisten Fällen mit oft nur fünf bis zehn Minuten der zeitlich am kürzesten genutzte Raum in der Wohnung. Dennoch wünscht man sich in diesem Raum eine angenehme Wärme, am besten aber ohne diese permanent mit dem herkömmlichen Heizkörper zu erhalten. Infrarot bietet hier eine tolle Abhilfe und liefert Sofortwärme. Durch eine elektrische Infrarotheizung kann die durchschnittliche Temperatur im Bad deutlich gesenkt werden. Wenn der Heizstrahler oder die Infrarotheizung nur bei Nutzung des Badezimmers eingeschaltet wird, sorgen sie für eine sofortige Wohlfühlwärme. Durch eine Senkung der durchschnittlichen Temperatur von beispielsweise 21 °C auf 16 °C lassen sich deutlich über 25 % der Heizkosten für diesen Raum einsparen. Infrarot ermöglicht somit eine effiziente und kostensparende Beheizung des Badezimmers. Die Vorteile dieser Technologie liegen in der sofortigen Wärmeerzeugung bei Bedarf und der Energieeinsparung durch eine niedrigere Durchschnittstemperatur im Raum.
Auch bei einer verbauten Fußbodenheizung stellt die Infrarotheizung mit sofortigem Wärmeschub einer tolle Ergänzung dar. Die Fußbodenheizung ist oftmals träge und braucht einige Zeit, um die gewünschte Temperatur zu erreichen, dadurch ist eine schnelle Temperaturerhöhung, wenn man sie gerade benötigt nicht möglich. Hier ist dann die Infrarotheizung eine super Lösung!
Welche Vorteile hat eine Infrarotheizung noch?
Neben dem Effekt der Sofortwärme und der, durch die angesprochene effektive Nutzung resultierenden Einsparung an Energie, bringt eine Infrarotheizung weitere nennenswerte Vorteile mit sich.
Diese Art der Heizung lässt sich problemlos auch nachträglich installieren und es bedarf hier bei der Montage auch keiner Fachkraft. Eine Infrarotheizung als Panel, Spiegel oder Wandstrahler lässt sich mit etwas handwerklichem Geschick eigenständig montieren und in der Regel sind die Geräte steckerfertig für die handelsübliche Steckdose vorbereitet. Zudem sind sie, anders als viele Heizsysteme, komplett wartungsfrei und verursachen bis auf die Betriebskosten keine weiteren Kosten. In Verbindung mit einer Photovoltaikanlage, können Betriebskosten sogar im besten Fall vollständig entfallen. Weiterhin haben sie kein lautes Gebläse, keine Konvektion und somit keine störende Luftzirkulation und sie ist in der Anschaffung vergleichsweise günstig.
Ein weiterer Clou, den wir nicht vorenthalten wollen, ist die Ergänzung mit einem Funk Smart Thermostat. Mit diesem lässt sich die Infrarotheizung z.B. zeitlich und in der gewünschten Temperatur programmieren. Das klappt auch je nach Gerät mit dem Smartphone und sogar Alexa oder Siri. Einige Infrarotheizungen haben ein solches sogar intrigiert, alternativ gibt es so ein Thermostat als Zubehör auch separat nachzukaufen.
Wie lange dauert es bis mein Bad angenehm warm ist?
Auch bei ausgekühltem oder herunter temperiertem Badezimmer im Winter, schafft die Infrarotheizung eine Sofortwärme, sobald sie auf Betriebstemperatur ist. Wie beschrieben, erwärmen bzw. heizt sie nicht die Luft wie normale Heizkörper oder Heizlüfter, sondern Gegenstände und Körper direkt. So empfinden wir schon nach wenigen Sekunden eine wohltuende Wärme, obwohl der Raum nicht stark beheizt oder sogar ausgekühlt ist. Ein Aufheizen des gesamten Bads ist somit nicht notwendig und es wird nicht mehr Energie aufgebracht als unbedingt nötig.
Bildet sich kein Schimmel bei den geringeren Raumtemperaturen?
Übertreiben sollte man es mit der niedrigen Temperatur im Badezimmer allerdings nicht, denn bei dauerhaft zu kalten Räumen kann es zu Schimmelbildungen kommen. Eine Raumtemperatur unterhalb von 16 Grad Celsius sollte vermieden werden. Ab dieser Temperatur und entsprechendem Stoßlüften nach dem Duschen oder Baden, besteht keinerlei Gefahr von Schimmel.
Heizen im Badezimmer mit Infrarot Heizkörper - Das Fazit
Das Heizen im Bad in der Heizperiode kann durch den Einsatz von Infrarotheizungen deutlich effizienter gestaltet werden. Durch die gezielte Erwärmung von Gegenständen und Körpern mit Infrarotstrahlung wird eine angenehme Wärme erzeugt, ohne die Raumluft stark beheizen zu müssen. Dies führt zu einer Ersparnis bei den Heizkosten, da das Badezimmer nur bei Bedarf und nur bei tatsächlicher Nutzung stärker beheizt wird. Infrarotheizungen bieten eine sofortige Wärmeerzeugung und tragen zu einem angenehmen Raumklima bei. Bei der Absenkung der Raumtemperatur bei nicht Nutzung des Raumes sollte jedoch darauf geachtet werden, dass die Raumtemperatur nicht zu niedrig wird, um Schimmelbildung zu vermeiden. Insgesamt ist die Nutzung von Infrarottechnologie eine gute Möglichkeit, das Badezimmer im Winter effektiv zu beheizen und gleichzeitig Energie zu sparen.
Verantwortlich für diesen Artikel ist der Autor Nicolas Hannig.
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