Erfahrungen und Ideen des Bauunternehmers zum Thema Blockhaus bauen im Winter.
In Deutschland sind die Menschen daran gewöhnt, im Sommer zu bauen und im Winter sich mit einem spannenden Buch in die Sofaecke zu kuscheln oder ganz einfach dem lodernden Kaminfeuer zuzuschauen, auch wenn der Thermometer nur wenig Frost vorweist. Das Bauen im Winter kann sogar witterungsbedingt als unmöglich angesehen werden.
Lohnt es sich ein Blockhaus, im Winter zu bauen? Was ist im Winter beim Bau eines Holzhauses in echter Blockbauweise zu beachten?
Wie kann ich das Beste aus dem Winterbau herausholen?
Wenn die Träume auf dem Papier wahr zu werden beginnen, ist es ratsam, den Bausatzlieferant rechtzeitig im Sommer oder spätestens zum Herbstanfang zu kontaktieren, um das Beste aus dem Winterliefervorteil herausholen zu können. Das Baugenehmigungsverfahren kann je nach Standort der Baustelle mehrere Monate dauern.
– Je früher Sie unterwegs sind, und den Rahmen des Zeitplans für das Projekt festlegen können, desto leichter können Sie auch den gewünschten Auftragnehmer und andere erfahrene Partner gewinnen, die mit Ihnen Ihren Traum erfüllen. Für die Arbeiten in der Nebensaison findet der Bauherr die besten Handwerker, weil in den Kalendern in der Regel noch Platz ist.
Zu viel Zeit hat man nie, aber unnötige Eile führt oft nur zu Kurzschlussreaktionen, und wie Henry Ford bereits gesagt hat: „Der größte Feind der Qualität ist die Eile.“
– Immer mehr Bauherren wollen ihr Bauprojekt heutzutage in mehreren Etappen teilen, um Ruhepausen zwischen den verschiedenen Bauabschnitten und für die kontinuierlichen Entscheidungsfindungen zu bekommen.
Für einen Winterbauer kommt dies auf natürliche Art und Weise durch Baupläne. Im Herbst werden Fundamente erstellt und notwendige Vorbereitung der Baustelle für die Ankunft der Lieferung und Handwerker geleistet. Nach Fertigstellung der Fundamente auf der Baustelle hat man eine Weile Zeit, Entscheidungen zu treffen, unter anderem über Innenmaterialien, Bad, Kamine und Kücheneinrichtung. Im frühen Winter, wenn die Lieferung auf dem Grundstück eintrifft, sind diese Entscheidungen getroffen worden und der eigentliche Bau kann beginnen. Die Träume auf dem Papier beginnen an Gestalt zu nehmen.
Wetterbedingungen im Winter sind günstig für den Blockhausbau
– In den Wintermonaten sind die Wetterbedingungen in vielen Regionen meist gleichmäßiger als im Sommer. Im Winter ist das Wetter nicht so wechselhaft, und dies wird es einfacher machen, den Zeitplan für den Aufbau des Blockhauses zu erstellen.
Auch wenn Schneefall die Blockhausbauer überrascht, ist es aufgrund der geringeren Luftfeuchtigkeit besser als Regen während der warmen Sommersaison. Frost verlangsamt auch nicht die Arbeit, ganz im Gegenteil. Bei Minustemperaturen ist die Luft trocken und es ist gut für das Baumaterial Holz. Der Schnee hält die Blockbalken sauber und der Frost trocken. Im Winter ist bei trockenem Frost der Bedarf an Schutz vor Feuchtigkeit geringer als in einem regnerischen, warmen Sommer.
– Es lohnt sich nicht, den Winterbau eines Blockhauses zu fürchten. Mit wintertauglicher, guter Kleidung kommt man immer mit der Kälte zurecht. Es sollte (bei Rohbaumontage) aber möglichst geringe Windstärke und nicht kälter als minus 10 °C sein.
Einfamilienhaus - Blockhaus Baustelle in Deutschland
Das Bauen eines Blockhauses im Winter ist auch in Deutschland möglich. Unser Beispiel dafür ist das Einfamilienhaus, das im Winter 2021 in Bayern errichtet wurde. Baubeginn war Ende Januar.
Am 23.2. war ein hervorragendes Bauwetter mit 19 °C im Schatten. Außentemperatur wechselte sich innerhalb der ersten vier Wochen auf der Baustelle zwischen minus 15 °C und plus 20 °C.
Bürohaus – Blockhaus Baustelle in Lappland Finnlands
Die Büroerweiterung des Herstellers Kuusamo Hirsitalot mit fast 800 m² wurde beim Dauerfrost unter minus 20 °C im Winter 2012 errichtet. Baubeginn war Mitte Januar.
In Finnland ist das Bauen der Blockhäuser das ganze Jahr über so normal, dass man eine Weile darüber nachdenken muss, worauf im Blockhausbau im Winter zu achten ist. Drei Aspekten sind insbesondere beim Blockhausbau im Winter interessant:
1. Erledige die Erdarbeiten und das Betonieren des Fundaments in der warmen Jahreszeit rechtzeitig vor Kälteeinbruch mit Frost
Die Erdarbeiten teilen sich grundsätzlich in drei Bereiche auf: Aushubarbeiten für das Fundament, Lagern oder Abfahren des Aushubs und Verfüllarbeiten. Zu den Aushubarbeiten gehört das Abgraben des Mutterbodens (Humusschicht) auf dem Baugrundstück.
An vielen Orten in Deutschland kann Erd- und Aushubarbeiten praktisch fast den ganzen Winter über erledigt werden. Da die Jahre jedoch keine Brüder miteinander sind, lohnt es sich, mit der Land- und Gründungsarbeit rechtzeitig im Frühherbst zu beginnen.
Es ist sinnvoll, die Fundamente noch rechtzeitig vor Frosteintritt zu vervollständigen. Konstruktionen, die Beton oder Mörtel enthalten, dürfen erst einfrieren, wenn sie ausreichend fest sind.
Die realistische Lieferzeit für einen Blockhausbausatz beträgt ca. 12 bis 13 Wochen ab dem Datum der Erteilung der Baugenehmigung und der Eingang der Bestellung. Während dieser Zeit werden die Konstruktionen des Hauses nach den Hauptzeichnungen und Statik im Werk geplant und der Blockhausbausatz produziert. Gleichzeitig kümmert sich der Bauherr um die Baugrube, gießt die Fundamente und bereitet sein Grundstück für die Ankunft des Blockhauses vor.
Wenn die Fundamente fertig und geschützt sind, hat der Winterbauer einen Moment Zeit zum Luftholen, bevor die Lieferung ankommt.
In dieser Baupause hat der Bauherr genug Zeit, sich auf die Wahl der Innenmaterialien und Möbel zu konzentrieren. Durch die Trennung der Arbeitsphasen und der Entscheidungsprozesse verläuft das Bauprojekt reibungslos, ohne sich gestresst zu fühlen.
Mit dem Baubeginn im Herbst ist der Liefertermin so auszuwählen, dass der Rohbau vor Weihnachten wetterdicht montiert werden kann und nach Jahreswechsel mit dem Innenausbau begonnen wird. Als alternativ kann der Bausatz je nach Region nach Jahreswechsel im Januar oder Februar geliefert und montiert werden.
2. Im Winter sind Baufachleute besser verfügbar
Im Winter haben Baubetriebe in der Regel mehr Luft in den Kalendern, sodass mehrere Handwerker auf einer Baustelle sind. Die Montage kann schneller durchgeführt werden. Bei Bedarf sind auch erfahrenere Handwerker leichter zu finden.
Im Sommer können die Bauarbeiten plötzlich für eine Weile stillstehen, wenn ein Baufachmann an einer anderen Baustelle nicht rechtzeitig fertig geworden ist, und der Ersatz im Urlaub ist. Auf den Baustellen gibt es im Winter weniger Mangel an Experten und Fachleuten. Wenn der Bauherr im Herbst einen Zeitplan festlegt, erhält er den Auftragnehmer und andere Partner, die mit ihm sein Traumprojekt im Winter umsetzen möchten.
3. Lieferzeiten der Baumaterialien und Innenausstattung sind kürzer
Sowohl für die Haushersteller, Baubetriebe als auch für die Innenausstattung gilt für Hochsommer Rushhour. Die Lieferzeiten für Fenster, Türen und Geschosstreppen können beispielsweise mehrere Wochen länger sein als im Winter. Dies kann den Bauherrn vor Ort überraschen und zu Verzögerungen führen.
– Im Winter sind die Lieferzeiten der Bauprodukte kürzer und Verzögerungen selten. Das Bauen eines massiven Blockhauses im Winter ist nicht zu befürchten. Der Bau eines Blockhauses ist auch im Winter erfolgreich und unterscheidet sich nicht wesentlich vom Bauen im Sommer.
– Der Winterbauer sollte allerdings beachten, dass er auf dem Grundstück genügend Platz ab den ersten Schneefall für Baumaterial und Baumaschinen reserviert. Es ist ratsam, die Transportwege und die Entladestellen schneefrei zu halten und sicherzustellen, dass die Schneehaufen die Arbeit nicht behindern und die Pakete bei Schneeschmelze nicht im Wasser liegen. Für Schneearbeiten, Heizung und Trocknungskosten soll im Budget etwas mehr kalkuliert werden.
Mehr über Kuusamo Blockhäuser erfahren Sie unter www.blockhaus-kuusamo.de.
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